Bericht mit eigenen Fotos zur Bruneaf 2018

Eines vorab: Da ich nur am Samstag den 9. Juni die Zeit fand, die Bruneaf 2018 zu besuchen, sind mir bestimmt gute Objekte durch die Lappen gegangen, da sie eventuell schon verkauft waren, ich vielleicht auch die eine oder andere Galerie übersehen habe oder vor geschlossenen Türen stand wie bei Montagut. Deshalb sind auch meine Eindrücke mit Vorsicht zu genießen.

Es kam mir aber so vor, dass sich der Besuch der Bruneaf zwar lohnt, Wow-Objekte aber eher rar gesät waren  - und ich rede nicht unbedingt (aber auch) von hochpreisigen Objekten. Zusätzlich zeichnet sich bei den Händler immer deutlicher eine Zweiteilung ab: Manche sind gut drauf und haben zufriedenstellend verkauft, während andere mit ihrem Schicksal hadern. Ob die Zufriedenen gut verkauft haben, weil sie gut drauf sind, oder ob sie gut drauf sind, weil sie gut verkauft haben, lass ich mal dahingestellt. Beides stimmt wohl. Auf alle Fälle machen sie bzgl. der Beratung und der Präsentation Spaß. Damit wird es bestimmt eine weitere Marktbereinigung geben, wenn sich vor allem ältere Händler nicht umstellen können und weiterhin so frustriert wirkend in ihren vollgestellten und ungastlichen Räumlichkeiten auf Kunden warten.

Der Tausendsassa Didier Claes - er ist nicht nur auf vielen großen Messen unterwegs und Präsident der Bruneaf sondern auch stellvertretender Direktor der BRAFA-, hat dieses Jahr die in meinen Augen stärkste Tribal Art Performance hingelegt: Seine Harfen-Ausstellung mit Objekten der Mangebut und Zande waren für mich einer der Höhepunkte. Dazu ist ein kleiner Katalog erschienen.

Übrigens erfuhr ich in der Galerie, dass Claes an der nächsten Parcours des Mondes in Paris nicht teilnehmen wird. Zur gleichen Zeit gibt es in der Gegend, in der seine neue Galerie angesiedelt ist, eine Woche lang eine Open Art, ein Galerienrundgang. Da sich in seinem Umfeld vor allem Galerien für moderne und zeitgenössische Kunst befinden, hofft er verstärkt auf Sammler außerhalb der Tribal Art.

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1 Claes

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12 Claes

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13 Claes Baule

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14 Claes Yombe

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15 Claes Hemba_Luba

Nach dem Besuch von Claes habe ich den Fehler gemacht, am Sablon als erstes in die Ancienne Nonciature zu gehen. Dort haben sich Castellano, Frank, Pecci, Schag und Venauxem wieder zu einer Gemeinschaftssausstellung zusammengefunden, die sich bzgl. der Objektqualität, aber noch mehr ihrer Präsentation wegen deutlich von anderen Galerien abhebt. Positiv überrascht war ich vor allem von dem Boki Kopf von Pecci, der in Wirklichkeit noch viel qualitätsvoller erscheint als auf Fotos.

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16 Pecci Boki

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17 Pecci

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18 Pecci

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19 Pecci Kamerun

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20 Pecci Baule

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21 Pecci

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22 Pecci Kamerun

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23 Castellano Teke

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24 Castellano

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25 Castellano Tansania

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26 Castellano Baule

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27 Castellano Lobi

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28 Castellano Dogon

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29 Schlag Europa

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30 Schlag

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31 Schlag Dogon

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32 Schlag

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33 Schlag Wurkun

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34 Venauxem 

Bei David Serra hat es mir vor allem der Lobi-Hund mit seinem langen Schwanz und dem treuen Gesicht angetan. Imposant war eine über 3 Meter große Yipwon Yimam-Skulptur aus dem Gebiet des Korewori-Flusses in Papua-Neuguinea.

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35 Serra Lobi

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36 Serra

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37 Serra Korewori

Martin Doustar
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38 Doustar Kamerun

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39 Doustar

Am meisten gefreut  habe ich mich in der Galerie Laeremans über eine recht große Figur von Agbagli Kossi (oder seinem Umfeld), dem bekannten Meisterschnitzer aus Togo.

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40 Laeremans Kossi (Ewe, Togo)

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41 Laremans

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42 Laeremans Naga

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43 Laeremans Songe

Larroque
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44 Larroque Kunu

Van Craen
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45 Van Craen Baule

Arie Vos von der Galerie Kitsune gehört zwar der Asia-Sektion der Cultures an, da er aber für mich einer der besten Händler vor Ort ist, muss er einfach in einen Bericht über die Bruneaf. Die Galerie Kitsune ist eine der Anlaufpunkte für japanische Kunst, die immer wieder erstklassige Objekte zu realistischen Preise anbietet - ganz zu schweigen von der kompetenten Beratung. Das Design der moderenen Bronze-Vase (Foto 47) hat mich begeistert.

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48 Kitsune Keramik von Heinz Kerstan

Sanne Nies hatte dieses Jahr sehr kompetente Unterstützung: Die schwedische Tribal Art Institution Anita Schröder war vor Ort. Für Anita war der sehr kraftvolle und alte Lobi-Kopf ein "Masterpiece". Dem ist nichts hinzuzufügen.

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49 Nies Lobi

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51 Nies Baule

J. Lebrat stellte zusammen mit Bruno Frey aus und war einer der wenjgen Anbieter von ozeanischer Kunst..

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53 Lebrat Madagaskar

Michael Woerner gehörte zwar ebenfalls der Asien-Sektion an, mit seiner Ausstellung von früher Thai Keramik des vor 5 Jahren verstorbenen Münchner Sammlers Kurt Sandmair hat er für mich aber den Vogel abgeschossen. Qualitätsvolle, gut erhaltene Objekte, hell und freundlich in tollen Räumlichkeiten präsentiert, und dazu eine vernünftige Preissetzung. Viele Werke konnten für 3-stellige Euro-Preise gekauft werden. Die Preise standen ganz transparent an den Objekten, man musste nicht fragen - was die Hemmschwelle herabsetzt. Dazu hat Woerner auch noch einen Katalog angefertigt. Dass sich die meisten der 50 Werke im Verlauf der Messe verkauft haben, kann nicht wundern. Ich ärgere mich immer noch, dass ich bei einer ca. 2000 Jahre alte Vase nicht zugeschlagen habe.

Sandmair kaufte übrigens vor allem unrestaurierte Objekte, zumeist in Thailand. Nach einem Kauf stellte er seine Neuerwerbung einige Tage in einen Wasserbehälter. Falls sich dann ein eventuell neu angebrachter Leim auflöste und das Werk in seine Einzelteile zerbrach, brachte er diese einfach wieder zum Händler zurück.

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55 Woerner. Man beachte die Zeichnungen im Innern, die an die Außerirdischen des Erich von Däniken denken lassen

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Bei Jo de Buck hat mich sehr überrascht, dass seine Suku, die ich schon von der Winter Bruneaf kannte, immer noch nicht verkauft ist. Vieleicht ist sie der eher männlichen Käuferschaft zu gefühlvoll? Ein tolles Stück mit guter Provenienz.

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58 Buck Suku

Die Impasse Saint-Jacques war früher die Strasse am Sablon, die ich bei meinen Trips zur Bruneaf als ersten besuchte. Dort waren das Bruneaf-Büro und zu beiden Strassenseiten gute Galerien. Mittlerweile empfinde ich Traurigkeit, wenn ich durchgehe. Manche Galerien sind nicht mehr da, andere erzählen von Stilstand, der Schwierigkeit, mit der heutigen Zeit zu gehen. Und Marc Felix, der immer wieder Neues hat, erlaubt keine Fotos. Warum ich trotzdem noch durch diese Gasse gehe?  Eigentlich nur wegen des letzten Gebäudes auf der rechten Seite, wo es noch lohnende Galerien gibt.

Der immer offen wirkende H. Kellim Brown war auch dieses Jahr wieder zufrieden mit der Messe und hat gut verkauft. Seine spannende Mossi-Maske wird aber wohl in seiner Privatsammlung verschwinden.

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59 Brown Yaka, abgebildet im Himmelheber-Buch

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60 Brown Kamerun

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61 Brown Mossi

Bei Ambre Congo fand ich den Colon, der Einflüsse vom Kongo, Ostafrika und Südafrika zeigt, sehr imposant. Das Architekturelement der Batak war bereits verkauft. 

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64 Ambre Congo Batak

Was ich der nächsten Bruneaf wünsche: einen neuen Schwung. Didier Claes, der dieses Jahr die Präsidentschaft von Serge Schoffel übernahm, hatte wohl noch wenig Zeit, neue Konzepte zu entwickeln und umzusetzen, um der Bruneaf einen Attraktivitäts-Push zu geben. Dabei war diese Ablösung von Schoffel, der meines Erachtens einen guten Job gemacht hat, wohl nicht ganz unproblematisch. 

Vielen Dank an Sophie Caltaux von der Bruneaf und an die teilnehmenden Galerien für die Erlaubnis, vor Ort Fotos zu machen.

Fotos: Ingo Barlovic

Autor

  • Ingo Barlovic

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