In Auktionshaus Dorotheum in Wien haben am 21.Juni 2018 in Anschluss an die Tribal Art Auktion sicherlich die Champagnerkorken geknallt: Der erstklassige Uli aus Neuirland mit der Provenienz Carlo Monzino wurde für 1,4 Millionen Euro (mit Aufpreis) zugeschlagen und hat damit die untere Taxe von 150.000 Euro verachtfacht.
Lot 77, Uli
Aber auch sonst lief die Auktion zufriedenstellend: Insgesamt wurden 38% der Lose direkt zugeschlagen und 1,8 Millionen Euro (mit Aufpreis) erlöst. Hohe Summen brachten u.a. eine Kota (Los 41) für 47.500 Euro und für mich etwas überraschend ein Löffel der Ifugao von den Philippinen (Lot 67) für 30.000 Euro. Es bestätigt die positive Entwicklung die Kunst dieser Insel auf dem Markt. (Beide inkl. Aufgeld)
Lot 41 Kota
Und was machten meine persönlichen schräg-coolen Lieblinge aus der Monzino-Sammlung? Die schlugen sich auch richtig gut: mein Favorite, die große Boki (Lot 25) verdoppelte mit 32.772 Euro (inkl. Aufgeld) ihren Schätzpreis und wurde damit wirklich angemessen bewertet. Die roughe Körpermaske der Yoruba (Lot 24) erreichte 15.000 (inkl. Aufgeld), und das kopulierende Könispaar auf der Epamaske (Lot 39) 12.500 (inkl. Aufgeld). Geradezu billig erschien mit 11.250 Euro (inkl. Aufgeld) der Zuschlagspreis einer Maske der Toma (Lot 17).
Lot 25, Boki
Lot 24 Yoruba
Lot 39, Yoruba
Lot 10, Toma
Aus der Klassik-Abteilung pulverisierte eine Tellem-Figur (Lot 14) von Monzino ihren Schätzpreis von 8.000 Euro: Das Bietgefecht hörte erst mit 40.000 Euro auf, bzw. bei 50.000 mit Aufgeld.
In einer Mail hatte mir Joris Visser mit ganz leichtem Augenzwinkern geschrieben, er versuche "to establish the Dorotheum as the new place to come“. Mit dieser Auktion ist er diesem Ziel ein Stück näher gekommen.
Fotos: I. Barlovic, aufgenommen auf der Preview in Brüssel