2018 und 2017 waren auf dem internationalen Kunstmarkt schlechte Jahre für die Tribal Art: Die Umsatzkurve zeigte deutlich nach unten. Die Frage nach dem Warum war aber recht schwer zu beantworten. Hat der Tribal Art strukturelle Probleme oder fehlte es einfach an überzeugenden Angeboten, z.B. großartige individuelle Sammlungen?
Dass Letzteres der Fall sein könnte, belegt der Verkauf der Sammlung von Sidney and Bernice Clyman bei Sotheby’s in New York. Deren Tribal Art Objekte wurde in 2 Auktionen aufgeteilt: Die 32 Lose von African Art from the Collection of Sidney and Bernice Clyman erbrachten am 29. Juni 2020 insgesamt 4,6 Millionen Dollar (einschließlich Aufgeld). Verkauft wurden 97% der Objekte, zu Preisen, die zumeist über ihren höchsten Schätzungen lagen - wie auch mein persönlicher Liebling, das Senufo-Paar. Toplos war mit 1,4 Millionen Dollar (incl. Aufpreis) eine Mahongwe Reliquiar Figur. Ihr Schätzpreis lag bei 500.000 bis 700.000 Dollar.
Mahongwe Reliquiar Figur. Foto: Sotheby's
Das Hauptobjekt aus Afrika dieser Sammlung, eine viel publizierte, ikonische Kopf-Skulptur der Fang, wurde am Tag davor innerhalb der Contemporary Art Evening Auction offeriert und für 3,5 Millionen Dollar zugeschlagen.
Figur der Fang. Foto: Sotheby's
Diese Ergebnisse sind ein großartiges Comeback der traditionellen afrikanischen Kunst auf dem High End Kunstmarkt.