Der Maler Bernhard Peter Wilhelm Heine (1827-1885) war ein Japan-Aficionado, der es schaffte, 1853-1854 als Zeichner an der amerikanischen Japan-Expedition teilzunehmen und 1860 erneut nach Japan reiste. Damit erlebte er das Ende der Edozeit, eine Zeit des Umbruchs: Damals öffnete sich Japan gegenüber der Welt, was nicht ganz freiwillig geschah.
Seine Erinnerungen publizierte er zwischen 1873 und 1875 in dem reich bebilderten Folianten mit dem Titel „Japan. Beiträge zur Kenntnis des Landes und seiner Bewohner“ - ein Buch, was sich kaum jemand leisten konnte. Immerhin waren gekrönte Häupter unter seinen Subskribenten.
Für die Illustrationen des Bandes griff er auf Skizzen und Fotografien von seinem zweiten Aufenthalt in Japan zurück. Da er durch einen Schlaganfall geschwächt war, zog er als Mitarbeiter Malerfreunde hinzu. Die Bilder sind dabei nicht nur ‚realistisch‘, sondern teilweise auch idealisiert - sie zeichnen ein fast romantisches Bild des alten Japans.
Da man Farbbilder nicht reproduzieren konnte, wurden 50 Gemälde in Grisaille-Technik anfertigten, die dann fotografisch reproduziert und in das Buch eingeklebt wurden.
Das Museum Fünf Kontinente zeigt 28 dieser 50 Vorlagen zusammen mit Heines eigenem Exemplar des Folio-Bandes und einem Panoramagemälde des alten Edo aus Anlass der 160 Jahre deutsch-japanischer Beziehungen in der Sonderausstellung Sehnsucht Japan. Reiseerinnerungen des Malers Wilhelm Heine.
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Fotos: Ingo Barlovic