Die Bourgogne Tribal Show 2022 fand vom 19. bis zum 22. Mai 2022 in Besanceuil statt. Der Besuch dieser entschleunigten Mischung aus Kunstmesse und Kurzurlaub auf dem Lande ist für mich mittlerweile ein No-Brainer. In diesem Jahr gab es 24 Aussteller die den in diesem Jahr erweiterten Bereich bespielten. Dabei sind weniger Wow-Objekte zu sehen als beispielsweise auf dem Parcours des Mondes, dies egalisiert aber die Atmosphäre und die Tatsche, dass es recht viele bezahlbare Stücke gab. Unter den Ausstellern waren dieses Mal 7 Antiken-Galerien, bei den Fotos beschränke ich mich aber größtenteils auf die traditionelle Kunst aus Afrika und Ozeanien, die 'Tribal Art'.
Flak
Der sympathische Julian Flak, der eine große Galerie in Saint-Germain-des-Prés betreibt, lieferte wie gewohnt ab. Klasse war seine große, klassische Mumuye (Foto 1)
Floch
Bruce Floch, den ich normalerweise nicht so auf dem Radar habe, hat mich sehr positiv überrascht. Um seine bezahlbare Sägefisch-Maske der Ijo (Foto 1, 2) bin ich lange herumgeschlichen. Sie war eines meiner Messe-Highlights - und sie war nicht der einzige Schatz in seiner Kollektion.
Marcelin
Floch teilte sich seinen Raum mit Frank Marcelin, der gewohnte gute Qualität aus Ozeanien/Polynesien präsentierte.
Meyer
Bei Anthony Meyer war ich nah dran, mich in die beiden Skulpturen (Foto 1) zu verlieben, die wohl im Massim-Gebiet in den 1980/1990er Jahren gesammelt wurden. Sie gehören in Ruderboote, stützen dort das Ruder (wenn ich Meyers Erläuterungen richtig verstanden und behalten habe). Sie sind für mich 'klassische' Tribal Art: Einfach geschnitzt, ohne viel Schnick-Schnack, aber sehr ausdrucksstark..
Montagut
Bei dem Spanier Montagut bin ich jedes Jahr ratlos, wie er das macht: Er ist Teilnehmer vieler großer Messen, dabei immer persönlich vor Ort anwesend, und er hat immer großartigen Qualitäten in seiner Koje. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich die Punu (Foto 2) oder die Songe (Foto 4) oder etwas anderes am besten fand.
Punchinello
Rolley
Christophe Rolley war zum zweiten Mal vor Ort, und ich fand ihn noch stärker als im letzten Jahr, als er immerhin eine großartige dreiköpfige Aufsatzmaske aus dem Crossriver-Gebiet im Gepäck hatte, das Titelbild meines letztjährigen Videos. Dieses Jahr war er (zurecht) sehr stolz auf eine Nkisi-Figur aus dem Kongo (Foto 1), sehr selten sind Skulpturen der Guerze (Foto 2) und seine Affenfigur der Baule war wirklich imposant (Foto 3).
Schlag
Adrian Schlag ist eine Bank, auch wenn ich sein Angebot dieses Jahr einen Tick schwächer - aber immer noch sehr gut - fand als die letzten Jahre. Überragend war für mich seine kleine Songe (Foto 1), die auf meinem Video zur Messe nicht zu sehen ist: Sie wurde bereits am ersten Tag verkauft, gedreht habe ich am zweiten. Sehr gemocht habe ich seine Kaka (oder ist es eine Boki?), Foto 4.
Serra
Den Spanier David Serra fand ich dieses Jahr großartig. Die Dan-Maske (Foto 2) mit ihrer gelebten Oberfläche war cool, ebenso die kleine Kusu (Foto 3), von hohe Qualität die Tellem (Foto 5) und die Songe (Foto 6). Foto 1 zeigt übrigens laut Beschreibung en Objekt der Fon, ich hätte gedacht, es sei Lobi.
Woerner
Last (wegen der alphabetischen Reihenfolge) aber not least der Crossover-Spezialist Mchael Woerner, der sich mit Schlag den Raum teilte. Immer wenn Woerner ausstellt, gibt es Objekte, die bei mir einen intensiven Haben-Wollen-Reflex auslösen - wobei der Kauf dann durch meine schmale Geldbörse verhindert wird. Dieses Mal haben mich u.a. geflasht die Sulawesi-Figur mit Januskopf (Foto 1-3) und 2 antike Werke: Der Modigliani aus Sibirien, den es leider nur auf meinem Video zu sehen gibt, und die beiden Miniauren aus der Cucuteni-Trypplia-Kultur (Foto 4-5) mit dem tollen Schwung von der Seite.Herzallerliebst war auch das Figurenpaar aus Bali (Foto 6).