Die Neue Sammlung in München konnte über 300 Werke aus der Sammlung Jahn erwerben. Einige davon sind derzeit in der Rotunde der Pinakothek der Moderne zu sehen.
Giesela und Fred Jahn gehörten und gehören zu den wichtigsten Förderern der japanischen Keramikkunst in Deutschland. Sie als Buchautorin und Dozentin, er als Galerist. Ihre Bücher wie ‚Japanische Keramik - Aufbruch im 20. Jahrhundert‘ oder der Ausstellungskatalog ‚Erde und Feuer‘ und die damit verbundene Ästhetik dieser Kunst lassen entweder ratlos zurück oder lösen eine Faszination aus, die einen ein Leben lang nicht mehr loslässt: Diese Oberfläche der Objekte, oft in riesigen Holzöfen gebrannt. Diese Ästhetik aus Kontrolle und Zufall, wie sich zum Beispiel der Ascheflug auf dem Objekt niederschlägt.
Die Jahns waren aber auch Sammler, deren Objekte die Entwicklung der japanischen Keramik der letzten 50 Jahre widerspiegeln. In ihrer Sammlung finden sich Arbeiten von japanischen Nationalschätzen, aber auch von jüngeren Künstlern. Darunter sind Bizen-Keramiken von Kaneshige Mishiaki. Er ist der Sohn von Kaneshige Tōyō, der ersten lebende Nationalschatz, auf dessen Vase ich gerade schaue, während ich diesen Text schreibe. Hinzu kommen Lackarbeiten und Stücke aus der Zeit vor 1900.
Eine große Ausstellung der Sammlung Jahn in der Pinakothek der Moderne ist für 2027 geplant. Die derzeit gezeigten Werke konnte ich anlässlich der Medienkonferenz am 11.07.2024 fotografieren.
Zur
Zur Shino-Ästhetik (linkes Objekt) hat mir Rudolf Strasser einmal gesagt: Denken Sie an ein Schneefeld, bei dem langsam der Boden wieder durchschimmert.
Dies ist keine Seladon-Arbeit, sondern Porzellan. Seladon ist Steinzeug.
PS Ich war der festen Überzeugung, ich hätte auch ein Foto von Gisela Jahn gemacht, die kompetent durch die Ausstellung geführt hat. Leider war es nicht so.
Fotos: Ingo Barlovic
 
 











