Wiedereröffnung des Iwalewa Hauses mit der Ausstellung Mashup am 30. Mai 2015

Mash up

Das Iwalewahaus, Univesität Bayreuth hat seinen Standort gewechselt und der Ausstellungsbereich konnte so auf 2.300 qm vergrößert werden. „Mashup“ ist die Eröffnungsausstellung des neuen Domizils. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines kuratorischen Ausstellungs- und Forschungsprojekts am Archiv und an der Sammlung des Iwalewahaus und zeigt Werke afrikanischer Gegenwartskünstler_innen, die im Rahmen von Residenzen und den beiden „Mash up the archive“-Festivals in 2013 und 2014 entstanden sind.

Im Zentrum des Projektes stehen die Künstlerresidenzen: Sechs bildende Künstler_innen wurden dazu eingeladen, das Archiv und die Kunstsammlung des Iwalewahaus zu erkunden und als Antwort darauf neue Kunstwerke zu entwickeln. Die entstandenen Werke sind individuell und bieten sehr verschiedene Ansätze, sich dem Inhalt des Archivs künstlerisch zu nähern. 

Kevo Stero und Otieno Gomba aus Nairobi (Kenia) richteten ihre Forschung auf ein ganz bestimmtes Objekt: die Maske. In einem virtuellen Raum aus Filmmaterialien, Installationen und Gemälden wurden traditionelle Vorstellungen des Maskentanzes und der formalen Qualitäten der Masken neu interpretiert.

Photo of the event Natural Selections

Photo of the event ‚Natural Selections‘ featuring remixes of field recordings from Burkina Fasso by Deejay Raph (Nairobi).
Mashup the Archive Festival 1. Glashaus, Bayreuth (GER) 2013 Pic by Lukas Richthammer.

Installation shot of Kevo Steros

Installation shot of Kevo Stero‘s installation (Untitled) in the exhibition ‚Yesterdaytoday‘. Schokofabrik, Bayreuth (GER) 2013
Pic by Sam Hopkins

Thenjiwe Niki Nkosi und Pamela Phatsimo Sunstrum aus Johannesburg (Südafrika) nutzten eine performative Darstellungsform als Ausgangspunkt. Die Künstlerinnen schrieben und entwickelten eine Anti-Oper mit dem Titel „Disrupters - this is Disrupter X“, die eine Auswahl des erforschten Archivmaterials, darunter Filme, Objekte und Kunstwerke, aus einer ungewöhnlichen Perspektive betrachtet und neue Narrative sichtbar macht. 

Der in Angola geborene Délio Jasse näherte sich dem Archiv durch die Technik der analogen Fotomontage, um einzigartige, neue „Dokumente“ zu entwickeln. Diese sind aus Fragmenten von Informationen zusammengesetzt, auf die er beim Durcharbeiten des umfangreichen Archivs von Ulli Beier, dem Gründer des Iwalewahaus, stieß. 

Uche Uzorka aus Lagos (Nigeria) nimmt an, dass die Offenheit des Archivs trügerisch ist und es den Zugang mehr verweigert als zulässt. Während seines Aufenthalts zerriss und schredderte der Künstler die Archivalien auf obsessive Weise und setzte sie zu Collagen zusammen. Seine in Bayreuth entstandenen Grafiken nehmen hingegen formalen Bezug auf die in der Sammlung vorhandenen Werke der Nsukka-Schule.

Disrupters

Thenjiwe Niki Nkosi & Pamela Phatsimo Sunstrum, Disrupters – This is Disrupter X, Anti-opera performance, 2014. 
Pic by Thenjiwe Nkosi

Uche uzorka

Uche Uzorka, Where were you when I was here, Installation, 2014. Pic by Maimuna Adam

Neben den Künstlerresidenzen der bildenden Künstler wurden auch zwei Musiker zur Arbeit am Archiv eingeladen. Der Kenianer DJ Raph und der in Angola geborene Batida überarbeiteten die traditionelle Tanzmusik des Musikarchivs und entwickelten neue Remixe, die zur Eröffnungsparty gespielt werden.

Über die Kunstwerke hinaus wird im Rahmen von „Mashup“ außerdem das Künstlerbuch ‚An archaeology of Loss‘ von Sam Hopkins und Simon Rittmeier präsentiert. Das Buch ist eine fiktionale Auseinandersetzung mit der Idee eines leeren, oder auch verschollenen Archivs. Das Iwalewahaus ist auch stolz, die neu entwickelte virtuelle Benutzerschnittstelle (interface) zu präsentieren, die mit der in Nairobi und London ansässigen Internetagentur Circle Digital entwickelt wurde. Die (Un)zugänglichkeit zum Archiv ist als zentrales Thema des Projekts hier bearbeitet worden. 

Die Ausstellung wird von zwei hochkarätig besetzen Roundtables begleitet: „Aura: The Object in Postcolonial Art collections“ und „Mashup as Defiance: Culture, Appropriation and Postcolonialism“. Die genauen Termine werden noch bekannt gegeben. 

Das Projekt wird von der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des Fellowship Internationales Museum und der Oberfrankenstiftung finanziell unterstützt und am Iwalewahaus unter der Leitung des kenianischen Kurators Sam Hopkins konzipiert und umgesetzt.

Iwalewahaus, Wölfelstrasse 2, 95444 Bayreuth

Öffnungszeiten: Di – So, 13 bis 17 Uhr

 

Tel +49 (0)921 5545 00
Fax +49 (0)921 5545 02

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www.iwalewa.uni-bayreuth.de

 

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  • Iwalewhaus

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