Einen Paukenschlag gab es am 7. November 2015 bei der Herbstauktion des Allgäuer Auktionshaus in Kempten: Für 435.000 Euro (ohne Aufgeld) gingen 3 Bronzefiguren aus Tibet an einen asiatischen Saalbieter, der sich gegen mehrere Telefone durchsetzen konnte. Die Figuren stellen die Prinzessin Wen ch#cheng und ihre 2 Minister "mGar sTong brtsan" und "Zhon mi Sambhota" dar und stammen wohl aus dem 13./14. Jhd. Sie sind aus dem früheren Besitz von Heinrich Harrer. Ihr Schätzpreis lag bei 60.000 Euro. Dieser Rekordzuschlag für das Allgäuer Auktionshaus wurde von einem Mitarbeiter des Hauses augenzwinkernd kommentiert mit: "Wir sind das Sotheby's vom Allgäu".
In wesentlich niedrigeren preislichen Gefilden bewegten sich 2 wirklich gute Skulpturen der Lobi aus Burkina Faso, bei denen sich zwei im Saal Anwesende intensive Bietduelle lieferten, wodurch die Schätzpreise ebenfalls übertroffen wurden: Eine sehr klassische, 52 cm große Figur der Lobi, die 2007 im Auktionshaus Zemanek versteigert wurde, ehemals im Besitz des Holländischen Galeristen Gerbrand Luttik, erreichte 650 Euro, mehr als das Doppelte der geschätzten 300 Euro.
Eine 32 cm große Paarfigur der Lobi wurde bei einem Schätzpreis von 100 Euro für 420 Euro zugeschlagen. Sie war ebenfalls Teil einer Zemanek-Auktion gewesen, dieses Mal aus dem Jahr 2004, und stammte davor von Alain Larem. Sie ist wohl von gleicher Hand wie eine Paarfigur in dem Katalog zur Ausstellung Skulpturen der Lobi im Skulpturenmuseum Marl aus dem 2011 (S. 70) und findet sich laut Stephan Herkenhoff in einem Katalog zu einer Lobi-Ausstellung in Rheinfelden.
Beide Figuren der Lobi gingen an den Ammersee.
Fotos: Allgäuer Auktionshaus
Vielen Dank an das Allgäuer Auktionshaus und an Stephan Herkenhoff