Heikles Erbe. Koloniale Spuren bis in die Gegenwart im Landesmuseum Hannover

Termin: 30.09.2016 bis 26.02.2017

Deutschland war nur gut 30 Jahre im Besitz von Kolonien, doch bis heute zeugen Objekte in unseren Sammlungen von dieser Zeit. Daher widmet sich die in zwei Bereichen gegliederte Ausstellung Heikles Erbe. Koloniale Spuren bis in die Gegenwart im Landesmuseum Hannover vom 30.9.2016 bis 26.2.2017 im historischen Teil dem Thema Kolonialismus und seinen Auswirkungen. 

Ausgewählte Objekte aus der Völkerkunde veranschaulichen exemplarisch, wie die deutsche Kolonialzeit zwischen 1884 und 1919 die Sammlungen hiesiger Museen geprägt hat.

Zeitgenössische Werke einer Künstlergruppe aus Hawai’i nehmen im zweiten Teil der Ausstellung Bezug auf den Widerstand gegen die US-amerikanische Kolonialisierung des der polynesischen Inselkette, der sich in der Bevölkerung schon früh regte. Unter dem Titel A.L.O.H.A. zeugen die größtenteils erstmals außerhalb der USA präsentierten Arbeiten von den Auswirkungen der historischen Ereignisse, die bis heute spürbar sind.

Statue eines Koenigs Bakowen Kamerun Bangwa Bamileke vor 1910 Slg. von Frese

Statue eines Koenigs Bakowen Kamerun Bangwa-Bamileke vor 1910. Slg. von Frese. © Landesmuseum Hannover

Diese Figur stellt einen König aus Bakowen im Kameruner Grasland dar, der die Symbole seines hohen Statuts trägt: geschliffene Zähne, Palmweinkalebasse mit Trinkhorn und Prunkpfeife. Er sitzt auf einem Hocker, was ebenfalls ein Zeichen seiner Würde ist. Gesammelt wurde die Statue im Jahre 1910 von dem Leutnant der Kolonialarmee Wilko von Freese in Kamerun.

Colon Figur in Gestalt eines Askari Kamerun Kugu vor 1911 Ankauf Konietzko

Colon-Figur in Gestalt eines Askari Kamerun Kugu vor 1911. Ankauf Konietzko. © Landesmuseum Hannover

Die Figur ist die Darstellung eines afrikanischen Soldaten im Dienst der deutschen Kolonialmacht – die Uniform ähnelt denen, der ostafrikanischen Askari. 

Ursprünglich aus dem Kameruner Waldland stammend wurde sie 1911 vom Hof des Fon von Bamenda im Kameruner Grasland von der deutschen »Schutztruppe« während einer »Strafexpedition« requiriert und gelangte in den Besitz des Hamburger Kunsthändlers Konietzko, der sie 1930 dem damaligen Provinzialmuseum verkaufte.

Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
Willy-Brandt-Allee 5
30169 Hannover
Tel: (0511) 9807 - 686

http://www.landesmuseum-hannover.niedersachsen.de/

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