Die Ausstellung „Things Fall Apart“, die vom 25.05.- 21.08.2016 im Iwalewahaus in Bayreuth statfindet, zeigt Werke von Künstler_innen und Filmemacher_innen aus Afrika, Asien, Europa und Nordamerika, die die Verbindung des afrikanischen Kontinents zur ehemaligen Sowjetunion und den sozialistischen Staaten reflektieren.
Sie borgt sich den Titel des 1958 erschienenen Romanklassikers von Chinua Achebe, der über den zerstörenden Einfluss des Kolonialismus in Afrika reflektiert. Der Titel wird hier assoziiert mit einem ähnlichen Verlust einer utopischen Perspektive die dem Kollaps der Sowjetunion und dem Sozialismus als mögliche alternative Zukunftsoption gefolgt sein mag.
Kiluanji Kia Henda: Karl Marx. Luanda 2005. Courtesy of Nomas Foundation
Gezeigt werden zeitgenössische, künstlerische Antworten auf verschiedene Aspekte des sowjetischen Interesses an Afrika, im Besonderen wird auf die Ambitionen fokussiert, den afrikanischen Kontinent in seiner Entwicklung politischer Strukturen durch Film und Kunst zu beeinflussen. So reicht die Ausstellung zurück zu den Anfängen der sowjetischen Ära dokumentiert durch die Arbeit des russisch-amerikanischen Künstlers Yevgeni Fiks, der die Repräsentationen Schwarzer Menschen in der sowjetischen Presse und Propaganda in den frühen 1920er Jahren thematisiert. Gezeigt werden Ausschnitte seines Wayland Rudd Archives. Ebenso wird die Zeit des Kalten Kriegs unter die Lupe genommen, hier etwa der Besuch Titos in Afrika Im Jahr 1961.
Sovjetisches Poster von 1933, Wayland Rudd Archiv, mit freundlicher Genehmigung von Yevgeniy Fiks
Zeitgenössische Positionen, die kommunistische Ästhetik und sozialistische Propaganda befragen sind etwa in den Arbeiten der Fotograf_innen Kiluanji Kia Henda und Jo Ractliffe zu finden. Hier wird auch das ästhetische Erbe der bewaffneten Befreiungskriege auf dem afrikanischen Kontinent in den Blick genommen. Onejoon Che hingegen zeigt den nordkoreanischen Einfluss in seiner Arbeit über die afrikanischen Bronzemonumente, die im Stil des sozialistischen Realismus in der Mansudae Kunstfabrik hergestellt werden.
Sovjetisches Poster von 1933, Wayland Rudd Archiv, mit freundlicher Genehmigung von Yevgeniy Fiks (2)
Das Begleitprogramm „Red Africa“ widmet sich ebenfalls den kulturellen Beziehungen Afrikas, der Sovjetunion und den ideologisch verbundenen Ländern während des Kalten Kriegs. In einer Reihe von Filmpräsentationen, Vorträgen und Rundtischgesprächen wird das Thema weiter vertieft und die Ausstellung zusätzlich gerahmt. Ein detailliertes Programm wird in Kürze erscheinen.
Sovjetisches Poster von 1933, Wayland Rudd Archiv, mit freundlicher Genehmigung von Yevgeniy Fiks (5)
Die Ausstellung und das Rahmenprogramm sind eine Zusammenarbeit mit der Calvert22 Galerie, London und AfricCont., Lissabon.
Kurator: Mark Nash (London)
Projektleitung Bayreuth: Nadine Siegert
Teilnehmende Künstler_innen:
Filipa César, Onejoon Che, Radovan Cuki und Ivan Manojlovi (Museum of Yugoslav History), Angela Ferreira, Yevgeniy Fiks, Kiluanji Kia Henda, Isaac Julien, Paulo Kapela, Stevan Labudovi und Milica Tomi, kara lynch, Tonel, Alexander Markov, The Travelling Communiqué Group, Jo Ractliffe