Fremde Götter. Faszination Afrika und Ozeanien, die große vom 29.9.2016 bis zum 9.1.2017 stattfindende Herbstausstellung des Leopold Museum fokussiert erstmals die umfangreichen hauseigenen Sammlungsbestände afrikanischer
und ozeanischer Kunst. Diese treten in einen Dialog mit ausgewählten Werken von Protagonisten der Klassischen Moderne. Die Schau intendiert, Europas exotistisches Kunstabenteuer und den Einfluß auf die Avantgarde in Erinnerung zu rufen.
GURO, ELFENBEINKÜSTE | GURO, IVORY COAST, Maske | frühes 20. Jh., © Privatbesitz, Foto: Dorotheum Wien
BOBO-BWA, BURKINA FASO/MALI, Kuma-Maske mit Schnabel und Hörnern | 1. Drittel 20. Jh. © Leopold Museum, Wien
Museumsgründer Rudolf Leopold teilte die Begeisterung, welche die Künstler der Moderne für diese Objekte hegten. Die Faszination, die von der Kunst „fremder“ Kulturen ausgeht, spiegelte sich in zahlreichen Werken der Klassischen Moderne wider. Dies wird in der Ausstellung im Dialog der Masken und Figuren mit Werken von Pablo Picasso, Constantin Brâncuși, Emil Nolde oder Max Ernst intensiv erfahrbar.
MAX PECHSTEIN, Stillleben mit Negerstatuen | 1918 © Privatbesitz/Dauerleihgabe Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf © Pechstein Hamburg/Tökendorf/Bildrecht, Wien, 2015
PABLO PICASSO, Bildnis der Fernande Olivier | 1909 © Städel Museum, Frankfurt am Main © Succession Picasso/Bildrecht, Wien, 2015
Gleichzeitig wird der verfremdende, „primitivistische“ Blick der Moderne auf Afrika und Ozeanien durch den zeitgenössischen Künstler Kader Attia aus postkolonialer Perspektive hinterfragt.
Mirror Mask, Kader Attia, 2014 © Privatsammlung
Kuratiert wird die Ausstellung von Erwin Melchardt und Ivan Ristic.
Aussstellungseröffnung ist am 22.9.2016
KOTA, GABUN, Mbulu-Ngulu, Figur ein Reliquiar, 19 Jh. © Leopold Museum, Wien
MITTLERER SEPIK-FLUSS, NEUGUINEA, Übermodellierter Ahnenschädel | um 1900 © Leopold Museum, Wien
Insel Lihir, Neuirland, Melanesien, Totok, Ahnenfigur, 19. bis frühes 20. Jh. © Leopold Museum, Wien