Bei der Tribal Art Auktion 88 des Würzburger Auktionshauses Zemanek-Münster am 10. März 2018 setzen zwei Sammlungen Akzente. Von Christian Pysik werden 55 Objekte der Native Americans angeboten, die größtenteils in der Reservationszeit (1880 bis 1910) und etwas früher entstanden sind, darunter ein Tomahawk, der auch als Pfeife benutzt werden konnte und ein wohl um 1900 für den Export und nicht für den Eigengebrauch hergestelltes Lederhemd im Stil der Sioux. Es stammt aus dem Besitz von Werner Hoffmann, langjähriger Regisseur und Kostümbildner der Bad Segeberger Festspiele und Darsteller des Intschu-tschuna.
Lederhemd in Stil der Sioux; Foto: Zemanek-Münster
Das herausragende Objekte aus dem Nachlass der 1995 verstorbenen Gerda Bassenge ist ein in das 19. Jahrhundert anzusiedelnder Bronze-Gedenkkopf einer Königin-Mutter aus dem Königreich Benin.
Stärkste Skulptur der gesamten Offerte ist eine für Heilungszeremonien verwendete seltene Figur der Mama.
Mama; Foto: Zemanek-Münster
Toplos der Auktion ist der aus dem späten 19. Jahrhundert stammende der Bronze-Kopf einer Königin Mutter aus dem Königreich Benin. er wir mit 40.000 Euro aufgerufen.
Das Auktionshaus konnte seine Herkunft mit Hilfe der von Audrey Peraldi und Andreas Schlothauer aufgebauten und von dem Research Centre for Material Culture gGmbH, Berlin, finanzierten Datenbank „Benin-Objekte in Europa“ identifizieren: Er stammte aus der Sammlung des 1920 verstorbenen jüdischen Verlegers Rudolf Mosse, die 1934 zwangsversteigert wurde. Damit gilt er als NS-Raubkunst. Kurz vor Auktionsbeginn haben sich der Einlieferer und die Erben über einen möglichen Verkauf im Auktionshaus gütlich geeignet.
Zumindest im Moment gibt es keine Belege, ob er im Zuge der 'Britischen Strafexpedition' 1897 nach Europa kam. Damit ist es auch noch Spekulation, iniwewit er koloniale Beutekunst ist. Selbst wenn dies zutreffen würde, darf er legal gehandelt werden.
Benin Bronze. Foto: Zemanek-Münste