Zwei ausgespochene britische Auktionen geben die Möglichkeit im März 2018 auf Entdeckungsreise durch die Kontinente zu gehen. Lyon & Turnball bietet am 21. März 2018 in ihrer Auktion African and Oceanic Art and Antiquities in Edinburgh ein qualitatives Durcheinander, darunter neben Objekten aus Ozeanien bzw. Polynesien und Nordamerika auch welche aus Gebieten wie Ägypten, Südafrika oder Nigeria, die unter britischen Kolonialherrschaft gestanden waren.
Herausragend ist ein Schwert, das aus der Strafexpedition 1897 der Engländer im Königreich Benin stammt und bei Webster versteigert wurde. Der Aufrufpreis für diese legal gehandelte koloniale Beutekunst liegt bei 2400 GBP. Auffallend sind des Weiteren 11 Fahnen der Asafo-Kompanien aus dem ja auch ehemals von den Briten besetzten Ghana. Es kann aber sein, das für den Experten noch die eine oder andere weitere Trouvaille zu finden ist.
Die vor allem bei den Briten im (aber nicht nur) 18. Jahrhundert beliebte Grand Tour war eine Art Bildungsreise der jungen adligen und bürgerlichen Eliten in europäische Länder wie Deutschland oder Italien oder noch fernere Länder. Dabei sammelte der Britishman Sachen vor Ort ein und legte sich dadurch zu Hause eine Wunderkammer zu. Das Angebot von Bamfords Auctioneers bei ihrer Auktion Gentlemans Libary and Grand Tour of Auction Curiosities Sale (allein schon für den Titel muss man die Auktion lieben) am 14. März 2018 sieht aus wie solche eine Wunderkammer. Objekte aus Afrika und Ozeanien gibt es, Ägypten darf nicht fehlen, ein wenig 3. Reich Militaria und natürlich vieles aus Europa.
Sicherlich kann der Fachmann unter dem ganzen Nippes dennoch Lohnendes entdecken, mindestens genauso so viel Spaß würde es aber machen, mal schnell Grand Tour-mäßig nach Derbyshire zu reisen und sich anhand der 862 Lots vor Ort zu 'bilden' - und zu staunen.