Für 38.000 Euro schlug Auktionator David Zemanek den Bronze-Gedenkkopf einer Königin-Mutter aus dem Königreich Benin (Lot 252) auf der Tribal Art Auktion 88 am 10.März 2018 in Würzburg einem deutschen Saalbieter zu. Das Objekt stieß im Vorfeld auf breite Aufmerksamkeit in überregionalen Medien. Einerseits wurde sie als NS-Raubkunst identifiziert wurde - die Erben des Vorbesitzers Rudolf Mosse und der Einlieferer einigten sich kurz vor dem Verkauf. Andererseits wurde ein nicht bewiesener Zusammenhang zu der britischen Strafexpedition aus dem Jahr 1897 vermutet, bei der um die 4000 Werke geraubt wurden.
Lot 252. Foto: Barlovic
Die Bronze war damit zusammen mit der ebenfalls für 38.000 Euro verkauften männlichen Baule-Figure (Lot 182) aus dem Schatz der Saléfoué der Topzuschlag. Das Objekte der Baule brachte das Kunststück fertig, ihre Taxe von 6.000 Euro deutlich zu übertreffen.
Insgesamt wurde annähernd 1/3 der Objekte für ca. 310.000 Euro verkauft. Dies ist kein Spitzenergebnis für dieses Auktionshaus, das jedoch auf einen üblicherweise guten Nachverkauf hoffen darf.
Recht schlecht liefen Objekte der Dogon und Bamana aus Mali - abgesehen von der Spitzenware schwächeln Werke der Dogon auf dem Kunstmarkt seit längerer Zeit. Nicht verkauft wurde die Skulptur der Mama mit ihrer bemerkenswerten reduzierten Linienführung.
In Ordnung aber ohne größere Überraschungen schlug sich die Indianer-Sammlung von Christian Pysik. Am besten ging eine Babytrage für 3.000 Euro (Lot 86). Das Lederhemd im Stil der Sioux aus dem Besitz von Werner Hoffmann (Lot 61), langjähriger Regisseur, Kostümbildner und Darsteller der Bad Segeberger Festspiele, schaffte es (noch) nicht, einen neuen Besitzer zu finden.
Nicht einschreiten mussten 2 Security-Mitarbeiter. Das Auktionshaus hatte sie engagiert, da vereinzelte Aktivisten ihren Protest gegen den Verkauf des Werkes aus dem Königreich Benin angekündigt hatten.
Zu den zumindest noch kurzfristig im Netz stehenden Ergebnissen.