Es war einer der großen Aufreger der letzten Jahre in der deutschen Tribal Art-Szene, der es sogar in die BILD geschafft hatte: Eine bei einem Berliner Händler wohl für 250 Euro erstandene Maske (eine Krankheitsmaske der Pende) wurde überarbeitet, mit der Signatur von Picasso versehen und zusammen mit einer gefälschten Expertise, dass die Maske wirklich im Besitz des bekanntens Künstlers gewesen sei, in der Berliner Galerie von Peter Herrmann zum Verkauf angeboten. Dort wurde sie von einem Privatsammler für anscheinend 49.000 Euro gekauft.
Der Betrug aus dem Jahr 2011 flog auf und führte dazu, dass 2014 ein damals 52-jähriger Mann gestanden hat, die Maske gekauft und mit einer gefälschten Signatur versehen zu haben. Er bekam dafür 15 Monate auf Bewährung.
Am 12. Juli 2017 fand ein weiterer Prozess statt: Gegen den Galeristen Peter Herrmann, der die Maske verkauft hatte und der angeblich an dem Betrug beteiligt gewesen war, d.h. gewusst habe, dass der spanische Maler die Maske nicht besessen und überarbeitet habe.
Das Urteil: Noch am selben Tag wurde der ehemalige Berliner Galerist von dem Vorwurf der wissentlichen Beteilung an dem Betrug freigesprochen. Wie mir Frau Jani von Pressestelle der Berliner Strafgerichte in Moabit mitteilte, geschah der Freispruch aus 'tatsächlichen Gründen': Es gab schlicht keine Beweise dafür, dass der Angeklagte von der Fälschung wusste. Dementsprechend wurde das Urteil sehr schnell gefällt und hatte sogar die Staatsanwältin auf Freispruch plädiert.