Kunst&Kontext - Ausgabe 02 2011
VORAB!
Die Schädelkult Ausstellung in Mannheim war Inspiration für das handgezeichnete und kolorierte Titelblatt der wissenschaftlichen Illustratorin Janine Heers. Ein Beitrag berichtet über die Ausstellung, ihre Entstehung, Organisation und Marketing. Auch die Auswahl des "Besonderen Stücks" orientiert sich am Schädel.
Themen sind außerdem die Zustände im Depot eines Schweizer Museums, die jahrelangen Umbaupläne in Göttingen, Neuigkeiten vom Humboldt-Forum, eine mediale Schweizer Schrumpfkopfdiskussion, sowie Rückblicke auf die Münchner Frühjahrstagung 2011 und die Frühjahrstagung 2010 in Sankt Gallen. Zwölf AutorInnen haben diesmal mitgewirkt. Vielen Dank an Katrin Binder, Henning Christoph, Walter Egeter, Dorina Hecht, Hans Knöpfl i, Bernhard Kühn, Eric Makin, Egide Muziazia, Hans Rielau, Heike Wintershoff und Ni Ni Yin-Pleyer. Sie schreiben über Theaterfi guren Birmas und Indiens, eine besondere Figur der Lobi, ihre Gedanken, den jüngst verstorbenen Künstler Twin-Seven-Seven, Zeitgenössische Afrikanische Kunst, Kongolesische Kruzifi xe, eine Schale der Bafut und kunsttheoretische Texte. Außerdem gibt es drei Porträts von Jean David, Henning Christoph und Bernd Schulz.
Übrigens: das erste Musuemsdepot in Deutschland ,mit einem Bestand von ca. 35.000 Stücken, ist seit August 2011 online. Innerhalb von zehn Monaten wurden alle Stücke digital fotografi ert; ein fi nanzieller Aufwand von etwa 300,000 Euro. Damit ist bewiesen, daß der fehlende politische Wille der Museumsträger die eigentliche Ursache dafür ist, daß Deutschland hier im europäischen Vergleich zu den Schlußlichtern zählt.
Die Direktorinnen haben sich in deutschen ethnologischen Museen in den letzten zwei Jahren stark vermehrt: Frankfurt am Main - Clementine Deliss (2009), Stuttgart - Ines de Castro (2010), München - Christine Stelzig (2010). Wir fi nden dies bemerkenswert und hätten gern die Personen und die neuen Konzepte vorgestellt. Aber die Gesprächs- und Interviewanfrage war leider noch nicht ganz erfolgreich, Kunst&Kontext wohl zu neu. Wir arbeiten an unserem Bekanntheitsgrad und hoffen dann bei einer erneuten Anfrage Ende des Jahres auf positive Resonanz.
Kunst&Kontext Nr. 02 erscheint zur Ausstellungseröffnung "Schädelkult" am 1. Oktober 2011.
Paramaribo, 25. August 2011
Andreas Schlothauer