Unser gemeinsames Problem
- Vielen Ethnologischen Museen wurde und wird der Etat gekürzt. Für die Museumsaufgabe Sammeln sind kaum noch öffentliche Mittel vorhanden. Personal wird abgebaut. Die Berufsaussichten für den Nachwuchs sind gering. Die Sammlungen werden häufig nur mit Mühe erhalten. Einige mittelgroße Museen sind von Schließung bedroht. Und so weiter.
- Trend seit Jahren ist, dass Masken und Figuren Afrikas im Handel sehr teuer sein können und eine "Provenienz" genannte Ahnengalerie der nicht-afrikanischen Besitzer mit den meisten dieser Stücke verbunden wird. Da sich genau diese Stücke in Museumssammlungen befinden, werden diese immer wertvoller und werden doch gleichzeitig von den öffentlichen Trägern vernachlässigt.
- Die heutige Forschung und Diskussion wird meiner Meinung nach viel zu sehr von wirtschaftlichen Interessen und dem Handel bestimmt. Im Vordergrund steht dadurch zu häufig die Frage nach dem Wert und unserer westlichen Ästhetik und zu wenig die Stücke selbst, ihre Sammlungsgeschichte und vor allem die Bedeutung, die die Stücke für ihre Hersteller hatten.
Ein Lösungsansatz der Vereinigung der Freunde Afrikanischer Kultur
- Unsere Tagungen sind als Forum der gemeinsamen Weiterbildung konzipiert, sodass die Museen und Universitäten die Teilnahme ihrer Mitarbeiter an diesen Tagungen (zwei Mal pro Jahr) als Weiterbildungsmaßnahme anerkennen und die Kosten der Anreise und des Aufenthaltes übernehmen können.
- Programm, Themen und Ablauf der Tagungen werden gemeinsam mit dem jeweiligen Museen und/oder der Universität gestaltet.
- Die Suche nach Informationen und die Grundhaltung des Zweifels möchten wir stärken.
- Wir organisieren die Begegnung.
- Austausch und Diskussion sind Grundlage der gegenseitigen Weiterbildung.
- Unsere Tagungen werden im Internet für die Allgemeinheit veröffentlicht.
- Der Jahresbeitrag beträgt für MitarbeiterInnen von Museum und/oder Universität 30 € und für Studenten 15 €.
Beitrag zu: Herbsttagung 2008 der Vereinigung der Freunde Afrikanischer Kultur in Göttingen (Institut für Ethnologie und Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität), 24. bis 26. Oktober 2008 - Sammeln, Bewahren, Forschen, Vermitteln - Begegnung von Universität, Museum, Sammler, Händler